BOKENNER-INTERVIEW: „Am Anfang haben wir hier noch auf Asche trainiert“

Als Highlight wird es in jedem Newsletter ein Interview mit einem unserer Mitglieder geben. In dieser Ausgabe steht das BOKENNER KLUB Mitglied Patrick Fabian Rede und Antwort.

 

Hallo, Patrick. Du bist jetzt seit einiger Zeit Mitglied im BOKENNER KLUB.
Was waren deine Beweggründe dafür?

Patrick Fabian: (Marcel Maltritz hat mich dazu gezwungen (lacht).) Ich habe mit Marcel Maltritz über den BOKENNER KLUB gesprochen. Ich kannte den BOKENNER KLUB natürlich vorher schon, habe aber von „Malte“ noch ein paar zusätzliche Infos bekommen. Nach der Unterhaltung war dann schnell klar, dass ich dabei bin. Ich will der Jugend helfen und sie unterstützen, weil es notwendig ist. Das mache ich sehr gerne.

Wie wichtig findest du es, dass Unternehmen, aber auch Privatpersonen durch den BOKENNER KLUB den Nachwuchs unterstützen?

PF: Unheimlich wichtig. Grundsätzlich ist es ja so, dass das Gewinnen von Sponsoren nicht immer einfach ist. Für die Jugend gilt das umso mehr. Am Ende profitiert dann der gesamte Verein davon, wenn die Talente irgendwann in den Profibereich aufrücken. Das muss gefördert und optimiert werden und dafür braucht es unbedingt Unterstützer, egal ob Unternehmen oder Privatpersonen. Nur durch den eigenen Nachwuchs kann ein Verein wie der VfL letztlich überleben.

Als Ur-VfLer hast du einen Großteil der Nachwuchsmannschaften durchlaufen, bist seit 15 Jahren im Verein. Wenn du nochmal zurückblickst, wie war die Zeit als Jugendspieler der Blau-Weißen?

PF: Ich habe quasi die gesamte Entwicklung und Professionalisierung miterlebt. Am Anfang haben wir hier noch auf Asche trainiert und uns in schlecht ausgestatteten Kabinen umgezogen, jetzt gibt es zum Beispiel die Kunstrasenplätze an der Hiltroper Straße. Das ist eine ganz tolle Entwicklung. Der Verein musste diesen Weg der Umstrukturierung gehen, um konkurrenzfähig zu bleiben, ganz klar.

Welche Erinnerungen sind ganz besonders hängen geblieben?

PF: Also der sportliche Höhepunkt war das Finale um die Deutsche Meisterschaft mit der A-Jugend 2005, generell auch die Jahre davor. Da waren wir sehr erfolgreich. Zusammen mit Andi Luthe und Dennis Grote, zu dem ich heute noch Kontakt habe, war das schon eine tolle Mannschaft.

Siehst du dich selbst als Vorbild oder bestes Beispiel für die vielen Nachwuchskicker in unserem Talentwerk, die den Traum haben, von der Jugend in den Profibereich des VfL vorzustoßen?

PF: Vom Weg her auf alle Fälle. An meiner Person kann man sehen, dass man mit Fleiß und Ehrgeiz viel erreichen kann und beim VfL als ehemaliger Jugendspieler bis in den Profibereich vorstoßen und sich dort etablieren.

Welche Tipps kannst du jungen Fußballern geben, die den Weg zum Profi gehen wollen?

PF: Ganz wichtig ist für mich, den richtigen Mix aus Fleiß und Ehrgeiz, aber auch Spaß am Spiel zu finden. Dazu gehört mit Sicherheit auch eine gehörige Portion Realitätssinn. Man sollte nämlich nicht glauben, immer verletzungsfrei zu bleiben. Das bleibt nicht jeder, dafür bin ich ja mit meinen drei Kreuzbandrissen das beste Beispiel. Daher ist es unabdingbar, sich durch die Schule und eine Ausbildung um ein zweites Standbein zu kümmern.

Dafür hast du also auch schon früh gesorgt?

PF: Genau, das war mir sehr wichtig. Ich sitze gerade an meiner Bachelorarbeit im Fach Wirtschaftswissenschaften. Man muss schon früh die Karriere nach der Karriere planen. Ich bin da recht offen für alles. Es muss später auch nicht unbedingt der Fußball bleiben,  ich bin ein Mensch, der Lust hat, vieles kennenzulernen. Aufgrund meiner Verletzungshistorie blicke ich aber ohnehin nicht zu weit in die Zukunft und lasse die Dinge auf mich zukommen

Aktuell sorgt ja nicht nur die erste Mannschaft, sondern auch unser Talentwerk für Furore. Wie bewertest du die Spielzeit der U19 in der A-Junioren Bundesliga West?

PF: Wir Spieler sind da ständig up to date und freuen uns natürlich, dass es bei den Talenten so gut läuft. Einige von ihnen trainieren ja regelmäßig bei uns mit und man sieht, dass hoffnungsvolle Talente dabei sind. Da erkennt man tagtäglich, dass hier beim VfL gute Arbeit geleistet wird.

Was hat sich denn im Vergleich zu deiner Jugendfußballzeit für die Nachwuchsspieler verändert?

PF: Vieles. Zum einen ist alles, wie erwähnt, in jeglicher Hinsicht viel professioneller aufgestellt. Die Jungs sind schon viel früher besser ausgebildet als wir damals. Auch ist es einfacher, den Anschluss innerhalb der Mannschaft zu finden. Ich weiß noch wie es zu meiner Anfangszeit war, ich saß meistens still in der Ecke, weil das Durchschnittsalter viel höher gewesen ist. Heute sind mehrere junge Spieler dabei, das fördert die Integration sichtlich.

In Görkem Saglam und Gökhan Gül sind erneut zwei Spieler aus dem Talentwerk für den Deutschen Fußball-Bund nominiert, mit der U17 geht es zur WM nach Chile. Ist das auch eine tolle Auszeichnung für die Nachwuchsarbeit beim VfL?

PF: Na klar, in die Nationalmannschaft berufen zu werden, ist eine besondere Ehre. Das freut mich sehr für die beiden, aber auch für den VfL, für den das natürlich auch eine sehr tolle Bestätigung des eingeschlagenen Weges ist.